Die perfekte Ausrichtung von Photovoltaik-Anlagen in Deutschland liegt im Süden mit einer Neigung von 35 bis 40 Grad. Doch auch nach Osten und Westen ausgerichtete Anlagen können sich lohnen, wissen die Expert:innen des IFNS.
Wie hoch sind die zu erwartenden Erträge mit einer neuen Photovoltaikanlage auf dem Dach? Diese Frage stellen sich die meisten Immobilienbesitzer, wenn sie über die Anschaffung und Installation einer PV-Anlage nachdenken. Entscheidend dafür ist die Ausrichtung und Neigung des Daches. Eine erste Informationsquelle können dafür die gängigen Solarstromrechner sein, wie der des Bad Staffelsteiner Unternehmens IBC Solar. Mit Hilfe der Anwendung von Google Maps kann der Nutzer:in das Dach des Gebäudes virtuell mit Solarpanels bestücken. Als Ergebnis erhält er eine Übersicht über die zu erwartenden Erträge und Einsparungen mit und ohne Stromspeicher.
Wer sich selbst nicht allzu detailliert mit der Thematik beschäftigen mag, der kann sich auch direkt Expert:innen-Rat einholen. Zum Beispiel bei den zertifizierten Fachbetrieben im Institut für nachhaltige Stromnutzung, IFNS. Diese geben gerne auch nach einem Ortstermin eine individuelle Einschätzung ab.
Neben der Größe der Dachfläche und der Neigung ist die Modulausrichtung entscheidend
Ein wichtiges Kriterium neben der Größe der Dachfläche ist die mögliche Ausrichtung der Anlage. Mit der Ausrichtung einer Photovoltaikanlage ist die Ausrichtung der Module zu einer bestimmten Himmelsrichtung gemeint. Hier kommt der Azimutwinkel ins Spiel. Damit wird die Abweichung von einer geografisch idealen Süd-Ausrichtung beschrieben. Die ideale Möglichkeit ist eine vollständige Ausrichtung der Module in Richtung Süden. Hier liegt der Azimutwinkel bei 0 Grad und die Sonneneinstrahlung ist um die Mittagszeit am höchsten.
Allerdings sind meist auch größere Abweichungen unkompliziert. So liefern Südost- oder auch Südwest-Anlagen nur rund fünf Prozent niedrigere Erträge als die nach Süden hin ausgerichteten Anlagen. Selbst bei einer Abweichung von +/- 110 Grad erzielt eine Photovoltaik-Anlage noch 79 Prozent des möglichen Ertrages und ist damit wirtschaftlich.
Nach Osten oder Westen ausgerichtete Anlagen liefern früher oder länger Energie
Die nach Osten oder Westen ausgerichteten Anlagen erzielen bei einer Abweichung von +/- 90 Grad rund 85 Prozent der Erträge im Vergleich zu Südanlagen. Doch sie haben besondere Vorteile: „Hier beginnt die Sonneneinstrahlung im Laufe des Tages entweder früher oder sie hält länger an“, so die Expert:innen im IFNS. Statt eines Ertrag-Maximums am Mittag gebe es vor- oder nachmittags zwei kleinere Höhepunkte. Außerdem stehe der Strom im Privathaushalt dann zur Verfügung, wenn er auch direkt gebraucht werde. Besonders bei Flachdächern kann eine Ausrichtung nach Osten oder Westen sogar ideal sein, da diese Anlagen die Dachflächen besser ausnutzen können und daher auch höhere Erträge bringen.
Fazit: Optimale Neigung der Anlage und Azimut haben Einfluss auf den Ertrag
Eine Anlage gilt dann als rentabel, solange der Ertrag bei 75 Prozent liegt. Dies lässt sich auch bei einer Ost- oder West-Ausrichtung des Daches erreichen, solange der Neigungswinkel stimmt.
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