Ein positives Beispiel für eine gelungene Energiewende innerhalb Europas ist Dänemark. Das skandinavische Land gilt als „Pionierland der Energiewende“. Fast 50 Prozent der Stromerzeugung stammen aus Windkraft und das Ziel die komplette Energieversorgung bis 2050 aus erneuerbaren Energiequellen zu decken, zeichnet den nördlichen Nachbarn Deutschlands aus.
Während sich Deutschland beim Ausbau der erneuerbaren Energie vor allem auf die Stromerzeugung konzentriert, verfolgt Dänemark das Ziel bis 2050 unabhängig von fossilen Energieträgern zu sein. Das ambitionierte Ziel schließt die Bereiche Strom, Fernwärme und Verkehr ein. Bereits heute besitzt Dänemark nur noch drei Kohlekraftwerke, die bis 2030 vom Netz gehen sollen.
Dänemark ist führend bei der Windkraft
Besonders stark vertreten bei den erneuerbaren Energien ist die Windkraft. Hier ist Dänemark weltweit führend. Der Anteil der Windkraft am dänischen Stromverbrauch im Jahr 2019 betrug 47 Prozent, wie Netzbetreiber Energinet unter Berufung auf vorläufige Daten mitteilte. Seit das Land 1985 den Atomausstieg beschlossen hatte, förderte die Politik erfolgreich die Energiewende. Unter anderem setzte Dänemark auf die Bürgerbeteiligung beim Aufbau von Wind- und Sonnenenergieanlagen. Die Beteiligung der Anwohner und Gemeinden ist hier gesetzlich garantiert, auch wenn sie Offshore sind. Sollten Grundstücke durch Windparks an Wert verlieren werden die Anwohner entschädigt. Die Akzeptanz der Windkraftprojekte ist daher höher als in anderen europäischen Ländern.
Öl- und Gasheizungen in Neubauten sind seit 2013 verboten
Neben der konsequenten Förderung der Windenergie begleitet Dänemark seine Energiewende auch durch eine starke Energieeffizienz und Besteuerung von fossilen Energieträgern sowie eine CO2-Abgabe. Zudem gibt es immer weiter reichende Verbote von Öl- und Gasheizungen. 2013 wurden diese zunächst in Neubauten verboten. Seit 2016 dürfen de facto keine fossilen Brenner mehr verbaut werden, auch nicht bei der Modernisierung bestehender Anlagen. In Dänemark sind dafür Wärmepumpen sehr beliebt, wie sie auch die Mitgliedsunternehmen im IFNS in Kombination mit Photovoltaik-Anlagen empfehlen.
Positives Beispiel für solare Fernwärme
Auch bei der solaren Fernwärme kann Dänemark als positives Beispiel dienen. Hier ist diese Form der Wärmeerzeugung, ebenso wie in Schweden, sehr verbreitet. Dänemark gilt als weltweiter Vorreiter bei der Integration von Solarwärme in Fernwärmenetze. So hatte 2019 die solare Fernwärme eine Gesamtleistung von 1,1 Giga-Watt erreicht. Die Solar-Stromerzeugung mit Photovoltaikanlagen bewegt sich in einem ähnlichen Bereich. So konnten in diesem Jahr bereits 40 Prozent des Wärmebedarfs in Dänemark mit erneuerbaren Energien gedeckt werden, in Fernwärmenetzen waren es bereits 50 Prozent.
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